Dem fleissigen Besucher wird vermutlich aufgefallen sein, dass es in letzter Zeit auf unserer Homepage ziemlich ruhig geworden ist. Das liegt weniger an der Ereignislosigkeit der Zeit, als an einer kreativen Schaffenskrise des Schreiberlings. Durch den zweiten Platz am Wochenende hat er sein künstlerisches Burn-Out nun aber überwunden und fasst für Sie im folgenden die vergangenen Wochen nochmals kurz zusammen.
 
Winterberg: Im Mekka der Schlechtwetterpilger blieben auch wir nicht vom religiösen Zauber verschont. Nachdem wir im Zweier mit dem 5ten Platz , auch dank den guten Startzeiten von Thomas, ein ordentliches Resultat einfuhren, verkam das Viererrennen durch die Witterungsbedingungen zur Lotterie. Leider zogen wir im ersten Lauf ein denkbar schlechtes Los, denn eine stürmische Böe kurz vor dem Start wehte eine grosse Menge Schnee in die Bahn, weshalb sich Rico im oberen Teil eher wie ein Hundeschlittenführer denn wie ein Bobpilot vorgekommen sein muss. Da nützten auch die schnellen Huskies Brorli, Friedli und Büeli nichts.  Im zweiten Lauf konnte sich das Team bei besseren Bedingungen immerhin noch vom 20ten auf den 14ten Platz vorkämpfen. 
 
St. Moritz: Hier bestätigte sich die abgegriffene Bob-Weisheit, dass es immer zwei Läufe braucht. Erstmals im Weltcup mit Alex am Start, lag das Team im Zweier nach dem ersten Lauf an 5ter Stelle, nur ein Zehntel vom Podest entfernt.  In ihrer proletarischen Arbeitswut rannten die Zwei dann aber in der Reprise zu weit, so dass der Schlitten aus der Spur geriet und dem Publikum, durch die ästhetisch wertvolle Driftlinie, die selbst Walter Röhr vor Neid erblassen liesse, unzählige „Uuhhs“ und „Aahhs“ entlockte. Sportlich war die Linie allerdings weniger wertvoll und man fiel auf den 15ten Platz zurück. Im Vierer lagen wir nach dem ersten Lauf sogar nur eine winzige Hundertstelsekunde hinter dem Führenden zurück, landeten aber im zweiten auf der Bahn mehr Hits als Elvis Presley, wie es ein ostdeutsch-monegasssischer Freund bei solchen Fahrten zu pflegen sagt.
 
Königssee: Ästhetisch wertvoll ging es weiter, denn der ansonsten schon romantische Königssee, charmierte durch seine gefrorene Oberfläche die Besucher, durch deren geschmolzene Herzen man jederzeit ein Einstürzen befürchten musste (siehe Bild). In der Bahn wars dann aber vorbei mit der Romantik, denn mit einem 12ten Platz im Zweier und einem  11ten Platz im Vierer brachten wir keine Herzen zum Schmelzen und es fühlte sich mehr wie „Amistad“ denn wie „das Traumschiff“ an. Am Morgen vor dem Viererrennen mussten wir kurzfristig die ganze Formation umstellen, da Thomas mit einer fiesen Grippe im Bett lag. Immerhin Simon wird sich noch eine Weile an das Rennen erinnern, denn er war derart von der kleineren Schuhnummer des neuen Hintermanns beeindruckt , dass er sich auf der Fahrt dessen Nageldesign in beide Unterarme tätowierte. Ok, seine Version ist etwas anders...
 
Igls/Innsbruck: Wer Rico mit seinem ramponierten Rücken im Zweier nach dem 19ten Platz aus dem Schlitten steigen sah,  hätte wohl keinen Franken mehr auf einen Erfolg im Vierer verwettet. Man hatte beinahe schon Sorge, dass vom SRF demnächst eine Spendennummer eingeblendet würde. Aber der Rücken der Nation strafte alle Spötter Lügen und zeigte eine beeindruckende Leistung an den Steuerseilen. Kombiniert mit zwei guten Starts holte sich das Team eine vielumjubelte Silbermedaille, Eine Motivationsspritze zur richtigen Zeit, beginnt doch nächsten Montag der Höhepunkt der Saison, die WM am Königssee. Das Team ist bereit und glaubt seit letztem Wochenende auch wieder daran! 
Drückt uns die Daumen, wir brauchen alle Unterstützung, die wir kriegen können!
Liebe Grüsse Euer Bobteam Rico Peter








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